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Die Nacht ist ohne Ende

In der Nacht vom 26. auf den 27. August liefen 100 Schülerinnen und Schüler durch das Furttal. 25 Kilometer wurden zurückgelegt. Einige kamen dabei an ihre körperliche Leistungsgrenze, aber alle erreichten nach gut sieben Stunden das Ziel im Schulhaus Petermoos.


Das Oberstufenschulhaus Petermoos ist Mitglied im Netzwerk Gesundheitsfördernder Schulen. Deshalb organisierten die Lehrkräfte der 2. Klassen eine Nachtwanderung. Die Schülerinnen und Schüler sollten eine grosse körperliche Leistung erbringen und die Natur einmal anders erleben, bei einem Marsch unter sternenklarem Himmel in der Gemeinschaft von Kolleginnen und Kollegen. Die Route war in den Sommerferien mehrmals rekognosziert worden und das Glück wollte es, dass die Wanderung in einer der letzten lauen Sommernächte gut über die Bühne gebracht werden konnte. Selbst die Schulpräsidentin, Frau Marlise Fahrni und der Schulsekretär, Herr Walter Stein, marschierten mit.

Alle waren dabei
Die Eltern hatten das Recht, ihr Kind abzumelden. Erfreulicherweise blieben aber nur zwei Jugendliche daheim, welche erkrankt waren. Das Ziel des sportliche Abenteuers war die Mündung des Furtbaches in die Limmat. Um 22.00 Uhr versammelten sich alle beim Schulhaus und erhielten vom Schulleiter die letzten Instruktionen. Die Gruppe sollte - vor allem im Wald - zusammenbleiben, eine Anweisung, die erstaunlich problemlos eingehalten wurde. Zuerst wurde das Furttal von Buchs nach Dällikon überquert, dann ging es dem Altberg entlang Richtung Hüttikerberg. Mancher Spaziergänger mit dem Hund dürfte sich gewundert haben, was diese Schlange von 100 wandernden Taschenlampen wohl bedeutete. Eine Lehrkraft war ständig per Natel im Auto erreichbar.
Im Wald oberhalb von Würenlos gab es den ersehnten Mitternachtslunch. Wer sich in der warmen Sommernacht zum Ausruhen hinlegte, musste darauf achten, nicht einzuschlafen. Noch standen einige Stunden Marschzeit bevor. Dann ging es hinunter nach Würenlos, dem Furtbach entlang bis zur Mündung in die Limmat. Im Schein der Taschenlampen konnte man den romantischen Flusslauf erkennen, der plötzlich unter der Autobahnbrücke endet, über welche auch mitten in der Nacht die Autos donnern. Die Schüler staunten nicht schlecht, als sie die Treppe hochkletterten und sich vor der Autobahnraststätte wiederfanden.

Zum Schluss war Durchhalten angesagt
Der Rückweg führte beinahe immer dem Furtbach entlang. Durch die Einfamilienhausquartiere von Würenlos war Flüstern angesagt. Die Strecke von Oetlikon nach Buchs, an Hüttikon und Dänikon vorbei, war besonders eindrücklich. Am Sternenhimmel wurden die Wanderer vom Mars begleitet, welcher letztmals von den Neandertalern so hell und nah bewundert werden konnte. Gegen den Schluss verstummten die Lieder, welche zu Beginn noch die Nacht erfüllt hatten. Das eine oder andere Stöhnen war zu hören, aber alle hielten durch! Um 05.15 Uhr war die ganze Truppe am Ziel, der Pausenhalle im Schulhaus Petermoos.

Dort gab es ein Zöpfli und einen Orangensaft. Herr Bannwart sagte den Jugendlichen, die noch genug Energie hatten, um zuzuhören, dass sie stolz auf ihre Leistung sein dürften. Immerhin hatten sie in gut sieben Stunden 25 Kilometer zurückgelegt und durften sich ins Bett legen, als bei den anderen der Wecker klingelte. Der Mittwoch war zur Belohnung schulfrei.