Freitag, 19. Januar 2007

Buchs Erster «Midnight Move» im Schulhaus Petermoos
Eine Partynacht auf sportliche Art
In Buchs gibt es ein neues Freizeitangebot für Jugendliche zwischen 13 und 17 Jahren. Fast 100 Junge besuchten den ersten «Midnight Move».

Sport steht beim «Midnight Move» im Vordergrund. Doch auch die Geselligkeit ist wichtig.

«Foul!» - «Spinnst du, das war eine Schwalbe, das sieht ja wohl ein Blinder.» Zwischen den beiden Teams auf dem Fussballfeld in der Turnhalle Petermoos entwickelt sich eine hitzige Diskussion. Wenige Augenblicke später haben sich die Gemüter jedoch schon wieder beruhigt und der Match geht weiter. Die Spieler haben eingesehen, dass lange Diskussionen auf Kosten der eigenen Spielzeit gehen und deshalb wenig Sinn machen. Dass kein Schiedsrichter auf dem Spielfeld steht, gehört beim «Midnight Move» zum Konzept. «Die Jugendlichen sollen lernen, Konflikte alleine auszutragen und Verantwortung für ihr Handeln zu übernehmen», erklärt Roland Pfenninger von Midnight Projekte Schweiz. «Es gibt keinen Schiri, der parteiisch ist und ständig die falschen Entscheide trifft.» Der «Midnight Move» basiert auf der Eigenverantwortung der Jugendlichen. Zwar sind mit Viola Chaher, Projektleiterin in Buchs, und einigen Coaches Ansprechpersonen da, doch der Abend wird in erster Linie von den Jugendlichen gestaltet. Gegen ein kleines Entgelt legen sie Musik auf und führen den Kiosk, der in der Garderobe untergebracht ist. Verkauft werden alkoholfreie Getränke und kleine Snacks.

Pilotphase bis Juni

Die Turnhalle ist durch eine Mattenbahn zweigeteilt. In der einen Hallenhälfte wird noch immer Fussball gespielt, in der anderen Unihockey. Wer mitspielen will, trägt sich auf einer Liste ein. Die meisten Jungs haben sich eingetragen, sind bereits auf dem Spielfeld oder warten auf ihren Einsatz. Die Mädchen sitzen auf der Fensterbank, schauen den Jungs beim Spielen zu und kümmern sich um die ersten Einträge ins Gästebuch. «Beim 9Midnight Move: geht es nicht nur um den Sport, sondern auch ums Sehen und Gesehenwerden», sagt Roland Pfenninger. Wir versuchen das Programm den Wünschen der Jugendlichen anzupassen. Möglich sei, dass in absehbarer Zeit eine Disco stattfinden werde, da er diesen Wunsch im Laufe des Abends mehrfach gehört habe. «Alle Jugendlichen haben sich beim Eingang mit Namen und Natelnummer eingetragen, so können wir sie bei Programmänderungen per Sammel-SMS erreichen.» In der Pilotphase, die bis Anfang Juni dauert, geht es den Organisatoren in erster Linie darum, den Jugendlichen einen Treffpunkt zu bieten und herauszufinden, ob die Nachfrage gross genug ist, um das Projekt als festen Bestandteil ins Gemeindeleben einzufügen. Fast 100 Jugendliche haben sich an der Premiere des «Midnight Moves» eingetragen und den Abend oder zumindest einen Teil davon in der Turnhalle des Schulhauses Petermoos verbracht. Eine Anzahl, die die Erwartung der Organisatoren übertroffen hat.

Es geht hektisch zu

In der Turnhalle ist Uni-hockey inzwischen von Basketball abgelöst worden, wo die Spieler noch immer mit vollem Einsatz bei der Sache sind. Fast ebenso hektisch wie auf dem Spielfeld geht es beim «Jöggelikasten» zu, der in der Mitte der Halle auf der Mattenbahn steht. Während sich Zidane beim Basketball verausgabt, heisst das Duell am «Jöggelikasten» den Fussball-Shirts der Jugendlichen zufolge Kahn gegen Van Nistelrooy.

Zum Schluss des ersten «Midnight Moves», nachdem Matten und «Jöggelikasten» weggeräumt sind, tragen die Jugendlichen auf dem ganzen Feld ein Fussballturnier aus. Es sei lässig, wie viele Jugendliche am ersten Abend gekommen seien, sagt Viola Chaher, die die Projektleitung Ende Januar aus zeitlichen Gründen an Christine Mudri abgibt.

Quelle: Furttaler Ausgabe vom Freitag, 19.1.07

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