>presse>Oktober 2002

Bericht aus der Oberstufenschule Petermoos:

Mitverantwortung bei der Lehrerausbildung


Buchs und Regensdorf werden Kooperationsschulen der Pädagogischen Hochschule Zürich, zwei Ausbildungszentren für die berufspraktische Ausbildung angehender Lehrerinnen und Lehrer.

Nach einer kurzen und turbulenten Zeit hat die Pädagogische Hochschule am 3. Oktober 2002 den Betrieb aufgenommen. Sämtliche Lehrerausbildungsstätten des Kantons Zürich, sowie das Pestalozzianum, wurden unter dem Dach der Pädagogischen Hochschule vereinigt. Ziel: die Lehrerausbildung neu und zeitgemäss gestalten, europäische Kompatibilität anstreben, eine durchlässige Ausbildung anbieten, deren Diplome in der ganzen Schweiz und nicht nur im Kanton Zürich anerkannt sind. Es war höchste Zeit, den Lehrberuf aufzuwerten, damit wieder mehr Junge den Weg in die Lehrerausbildung finden. In Zürich beginnen am 21. Oktober insgesamt gut 700 Studierende mit der neu konzipierten Ausbildung, während knapp 500 ihre Ausbildung nach dem alten Reglement beenden werden.

Die Berufspraktische Ausbildung - eines der Fundamente der Lehrerinnen- und Lehrerbildung

Die Angst, die Lehrerausbildung an der Pädagogischen Hochschule falle zu theoretisch aus scheint unbegründet, wenn man bedenkt, dass der berufspraktischen Ausbildung 20% der Studiendauer eingeräumt wird. Diese umfasst das Orientierungspraktikum (1 Tag pro Woche im 1. Semester), verschiedene längere Unterrichtspraktika, Fach- und Wahlpraktika bis zu eigentlichen Lernvikariaten am Ende der Ausbildung.

14 Kooperationsschulen im Kanton Zürich, davon eine in Buchs und in Regensdorf

Als erstes Praktikum steht das Orientierungspraktikum an, das die Studierenden in einer der 14 Kooperationsschulen zu absolvieren haben (Buchs, Effretikon, Horgen, Meilen, Nänikon/Greifensee, Rafz, Regensdorf, Thalwil, Urdorf Wetzikon, Winterthur-Stadt, Winterthur-Veltheim, Zürich-Letzi, Zürich Milchbuck). In den Kooperationsschulen sind sämtliche Schulstufen, inkl. die Vorschule zuammengefasst und ermöglichen somit den Studierenden Einblicke in die gesamte Volksschule. Sie bieten Gelegenheit Unterrichtsbeobachtungen sowie erste Lehrerfahrungen zu machen und sich mit den verschiedenen Berufsbildern auseinanderzusetzen. Neben dem eigentlichen Thema „Unterricht“ wird grosses Gewicht darauf gelegt, dass die Studierenden auch das Umfeld und somit die Komplexität des Lehrberufes ausserhalb der Unterrichtstätigkeit kennenlernen können: Schulveranstaltungen, Teamsitzungen, Konvente, Kustodenämter und weitere Aufgaben der Lehrpersonen. Neu sollen auch Einblicke ins Netzwerk einer Schule ermöglicht werden, wie z.B. in die Aufgaben eines Schulabwartes, Schulsozialarbeiters, Schulleiters, einer Logopädin, aber auch in die Fachgebiete, wie Deutsch für Fremdsprachige, ISF und in Dienstleistungen, wie Mittagstische usw. Die Liste liesse sich ohne weiteres erweitern.

Dieses Orientierungspraktikum soll den Studierenden also helfen, die entscheidende Frage zu klären: „Will ich eigentlich in den Lehrberuf einsteigen oder nicht?“ und „Welche Zielstufe ist für mich wohl die richtige?“ Fragen, ohne deren Klärung der weitere Ausbildungsweg nicht beschritten werden kann.

Zum Beispiel die Kooperationsschule Buchs

Dass sich die Schulen von Buchs und Regensdorf in der LehrerInnenausbildung engagieren, hat schon eine jahrzehntelange Tradition. Studierende werden von erfahrenen Lehrkräften in die Schulpraxis eingeführt und begleitet. Die Schülerinnen und Schüler schätzen die Abwechslung. Den Lehrpersonen bietet sich die Möglichkeit ihre Klasse aus einer anderen Perspektive zu beobachten, mit den Studierenden grössere Projekte anzugehen und mit den Ausbildungsstätten in Kontakt zu stehen.

In unserer Kooperationsschule in Buchs sind 5 Vorschulklassen, 5 Primar- und eine Einschulungsklasse, 5 Oberstufenklassen und 8 Fachlehrkräfte mit ihren Klassen vertreten. Die Lehrkräfte unserer Schulen sind also wiederum bereit, ihren Beitrag in der neuen Pädagogischen Hochschule zu leisten. Für die Organisation der gesamten Abläufe ist der Kooperationsschulleiter (Jörg Lüthi in Buchs, Ingo Baach in Regensdorf) verantwortlich. Er beteiligt sich ebenfalls am Begleitseminar, in welchem die Praxistage jeweils vorbereitet und ausgewertet werden. Für die inhaltlichen Ziele und die Begleitung der Studierenden während der gesamten berufspraktichen Ausbildung tragen 3 Mentoren der Pädagogischen Hochschule mit ihrem Leiter Donat Bräm für Buchs die Verantwortung.

Als Kooperationsschule wird Buchs von den Angeboten, wie speziellen Weiterbildungsmöglichkeiten und Projektwochen, der Pädagogischen Hochschule profitieren können. Zweifellos werden aber schon allein der Ausbildungsauftrag und damit die ständige Auseinandersetzung mit Unterrichts- und Schulfragen positive Auswirkungen auf alle Beteiligte und somit auch auf unsere Schülerinnen und Schüler haben.

Barbara Kolb verlässt uns

Seit 1998 unterrichtet Barbara Kolb mit grossem Einsatz in unserem Schulhaus. Sie übernahm eine dritte Oberstufenklasse deren Lehrer unerwartet gestorben war. Sie führte noch einen weiteren Klassenzug zur Berufsreife und engagierte sich im Lehrerteam. Mit viel Einfühlungsvermögen und enormem Aufwand meisterte sie diese schwierigen Aufgabe. Sie gönnt sich des- halb einen längeren Urlaub. Ihr gehört ein ganz spezieller Dank, nicht nur von den Schülerinnen und Schülern, sondern auch von Behörde und Lehrerschaft.

Zum Glück übernimmt Nicole Berger die Klasse 1c im Petermoos. Sie unterbrach ihre Berufslaufbahn und arbeitete für die Expo 02. Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit der neuen Kollegin, die wir als Vikarin im Schulhaus als begeisterte Lehrerin kennenlernen durften.